Arbeitsweise

Eine methodische Arbeitsweise lockt die Inspiration. Zusätzlich wird die Phantasie durch eine Schauspiel-Methodik, wie kanalisiertes Wasser konkretisiert und gewinnt dadurch eine stimmige, glaubwürdige Aussagekraft.

 

Umsetzungsvorgänge des Literarischen ins Theatralische

Ein Schauspieler sollte eine Spielpartitur erarbeiten, damit er wie ein inneres Uhrwerk seelisch, geistig und körperlich die Aussage des Stücks wie auch die Funktion, Botschaft und Individualität der Rolle stimmig zum Ausdruck bringen kann. 

 

Methodik der Schauspiel- und Theaterarbeit (nach Prof. Dr. David Esrig):

Die Methodik umfasst die innere Technik des Erlebens sowie die Technik der äußeren Verkörperung. Das Erarbeiten dieser inneren und äußeren Technik führt durch folgende Etappen:

1. Tischarbeit

Text- und Handlungsanalyse: Non-verbale Handlungen und verbale Sprechhandlungen, Handlungseinheiten (Absichten), Regiefragmente (übergeordnete Absichten), Perioden (Lebensabschnitte/Schicksalswendungen), Situation, Konflikt, Betonungen, das tatsächliche Stichwort, Tischprobe (=mentale Probe mit allen Gegebenheiten).

Rollenanalyse: Portrait und Biographie, sichtbare und unsichtbare Handlung, Funktion und Botschaft, Polarität, Grundeinstellung, Bilder und Subtext der Figur.

Der Autor und das Stück: Epoche, Kampflinie des Autors, Inhaltsangabe, Szenarium, System der dramatischen Figuren, Aussage des Stücks.

2. Analyse in Aktion:

Erste gestalterische Elemente vom ´Was` zum ´Wie` (Ausprobieren und Überprüfen der Tischarbeit auf Stimmigkeit), Üben von Aktion – Reaktion, Aktion – Gegenaktion, Fallhöhen, Bestimmung des Raumes, Körpersprache (Charakteristik, Zeichen und Symbole des körperlichen Ausdrucks), Rhythmus.

3. Inszenierung:

Szenenstrukturierung (Handlungsverkettungen), Ausformung der Charaktere, Stilproblematik, Wiederholbarkeit.

 

 

Die Methode ist farblos, d.h. sie gibt keine Stilrichtung vor, sondern sie dient lediglich zur Lockung der Intuition, um in Resonanz zur Rollenfigur zu treten.

 

Phantasie ist wichtiger als Wissen.“ (Albert Einstein)